Gemeinsam wertvollen Wohnraum schaffen – Beitrag von Jörg Kotzenbauer in Immobilien & Finanzierung
Die Schaffung von Wohnraum mit den notwendigen energetischen Eigenschaften – auf dieses gemeinsame Ziel können sich Anleger, Mieter, Unternehmen und der Staat ohne Weiteres einigen. Oder vielleicht doch nicht? Tatsache ist, dass der dringend benötigte und geforderte Wohnungsneubau stockt. Und auch die energetische Sanierung im Bestand kommt nicht schnell genug vom Fleck. Externe Schocks haben wir zuletzt wahrlich genug erlebt – aber diese Herausforderungen sind letztlich wie eine Frage, auf die wir noch keine gemeinsame Antwort gefunden haben.
Die Pandemie hat uns allen eindrucksvoll den Wert der Wohnung vor Augen geführt – als Zuhause wie auch als Anlagegut. Dieser enge Zusammenhang zwischen Anleger- und Nutzerinteresse versinnbildlicht, dass Wohnraum kein Wirtschaftsgut wie jedes andere ist. Mit Verweis auf die vergleichsweise hohe Resilienz dieser Nutzungsklasse war zu dieser Zeit häufig die Binsenweisheit „Gewohnt wird immer“ zu hören. Während Investoren den „sicheren Hafen“ ansteuerten, verbrachten Mieter während der Lockdown-Phasen mehr Zeit als je zuvor in den „eigenen vier Wänden“ – auch das ein Ausdruck für ein hohes Gut, denn ein großer Teil der deutschen Wohnraummietverhältnisse besteht über Jahrzehnte. Daraus erwächst eine besondere Abhängigkeit – und tatsächlich ist es der Branche in dieser Zeit weitgehend gelungen, die Interessen aller Beteiligten gut auszutarieren und das im Idealfall besondere Vertrauensverhältnis zwischen Mieter und Vermieter teilweise sogar zu stärken.